
Berufsunfähigkeitsversicherung: für Selbstständige elementar
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist die wichtigste Versicherung für Selbstständige, denn sie sind nicht durch die Deutsche Rentenversicherung abgesichert. Nach Möglichkeit sollte jeder Unternehmer einer BU Versicherung besitzen, denn sie schützt ihn vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit.
Selbstständige, die bei Arbeitsunfähigkeit keine drastische Reduzierung ihres gewohnten Lebensstandards in Kauf nehmen möchten, bleibt nichts anderes übrig, als eine Berufsunfähigkeit-Versicherung abzuschließen. Damit können sie sich vor Verdienstausfall infolge der BU, also der Unmöglichkeit, den bisherigen Beruf auszuüben, schützen. Die BU Versicherung ist elementar, denn Selbstständige erhalten, sollte eine Berufsunfähigkeit eintreten, keine staatlichen Leistungen. Sie müssen sich selbst um eine Absicherung kümmern. Abhängig von der Versicherungsdauer und dem Vertragsmodell erhalten Sie im Versicherungsfall eine monatliche Rente.
Gesetzliche Absicherung – für Selbstständige kaum möglich
Selbstständige haben nur Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente, wenn sie zuvor in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Das ist bei den meisten Selbstständigen aber nicht der Fall. Ausnahme: Nur wer in der Künstlersozialkasse versichert ist, hat auch Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Es gibt außerdem die Beschränkung, dass alle, die täglich 3 h arbeiten können, generell keinen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente haben. Hinzu kommt, dass diese Rente selten ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Was genau deckt die Berufsunfähigkeitsversicherung ab?
Durch die Berufsunfähigkeitsversicherung wird der Verdienstausfall ersetzt, der durch die Unfähigkeit entstanden ist, den aktuellen Beruf auszuüben. Als berufsunfähig gilt, wer für mehr als sechs Monate nicht in der Lage ist, seinen bisherigen Beruf zu 50 % auszuüben, gilt als berufsunfähig. Es ist unerheblich, ob derjenige noch in einem anderen Beruf arbeiten könnte. Der Grad der Berufsunfähigkeit wird vom Arzt festgestellt und bescheinigt. Selbstständige sollten neben Krankenversicherung und Altersvorsorge dringend auch die Absicherung ihres Einkommens eigenverantwortlich regeln. Denn haben sie nicht für den Ernstfall vorgesorgt, bleibt vielen als letzter Ausweg nur der Antrag auf ALG II. Diese Fakten zeigen, wie wichtig eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige ist.
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige?
Der Beitrag für die private Versicherung berechnet sich individuell nach Einkommen bzw. nach der Höhe der gewünschten Rente. Sie schwanken je nach Anbieter erheblich. Soll die Rente beispielsweise 1.500 € betragen, muss monatlich mindestens ein Beitrag von 75 bis 80 € eingezahlt werden. Auch die Dauer der Zahlungen bzw. das Alter des Betroffenen haben Einfluss auf die Ausschüttung.
Kommt es vor, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung nichts bezahlt?
Das kommt durchaus vor. Der Branchenverband der Versicherer ermittelte, dass durchschnittlich 20 % der gestellten Anträge abgelehnt werden. Wichtigste Gründe sind zum einen, dass nicht wirklich eine Berufsunfähigkeit vorliegt bzw. diese nicht ausreichend festgestellt wurde. In diesen Fällen konnte nachgewiesen werden, dass der Antragsteller seine berufliche Tätigkeit noch zu 50 % auszuüben konnte. Ein anderer wichtiger Grund sind Vorerkrankungen, die unerwähnt blieben. Ist das der Fall, wird ebenfalls keine BU-Rente ausgezahlt. Dem Versicherer steht es frei, einen Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente abzulehnen. Wenn alle Angaben den Vorgaben entsprechen, lohnt es sich, gegen den Bescheid Widerspruch einzulegen. Im zweiten Anlauf klappt es dann häufig.