Die einzelnen Berufe und deren Risikogruppen

In der Berufsunfähigkeitsversicherung richtet sich der zu zahlende Beitrag u.a. nach dem Beruf. Die Versicherer ermitteln für den Beruf ein individuelles Risikoprofil, dass von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich ist. Von Bedeutung ist dieses Risikoprofil, da nur so die Versicherer einschätzen können, wie wahrscheinlich eine Berufsunfähigkeit ist. Personen, die in gefährlichen Berufen arbeiten tragen ein hohes Risiko. Statistiken zufolge wird jeder Zweite in gefährlichen Berufen berufsunfähig. Auf der anderen Seite gibt es auch viele Berufe, die nur wenig risikoreich sind. Der Beruf entscheidet aber nicht nur darüber, wie hoch der Beitrag ist, der gezahlt werden muss, sondern auch darüber, ob der Versicherer den Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung überhaupt annimmt.

Die Versicherer unterscheiden in folgende Risikogruppen:

  • Risikogruppe 1: Berufe mit einem vergleichsweise geringen Berufsunfähigkeitsrisiko

  • Risikogruppe 2 & 3: Berufe mit einem mittleren Berufsunfähigkeitsrisiko

  • Risikogruppe 4: Berufe mit einem hohen Berufsunfähigkeitsrisiko

  • Risikogruppe 5 & 6: „Hochrisikoberufe“, sie können i.d.R: nur mit Zuschlägen versichert werden

Welche Berufe sind besonders risikoreich?

Apotheker, Anwälte und Betriebswirte, Informatiker, Innenarchitekten und Ingenieure sind meist in der Risikogruppe 1 zu finden. Zur Verdeutlichung: ein Notar zahlt für den besten Schutz in der Berufsunfähigkeitsversicherung monatlich 50 Euro und kann eine Berufsunfähigkeitsrente von 1.500 Euro im Montag rechnen. Für den gleichen Tarif zahlt ein Dachdecker mehr als 200 Euro Beitrag.

Bei den meisten Versicherern fallen Gerichtsdiener, Immobilienkaufleute und Redakteure, Buchhändler und Techniker in die Risikogruppe 2 und 3. In die Risikogruppe 4 und 5 fallen z.B. Berufe wie Straßenreiniger, Elektroniker und Landwirte, Werkzeugschlosser und Fotografen.

Manchmal werden Berufe mit einem hohen Risiko von den Versicherern eingeschätzt, bei denen man auf den ersten Blick kein hohes Risiko vermutet. So beispielsweise Kellner. Das sie oftmals sogar als Hochrisikoberufe eingestuft werden liegt daran, dass sie einen körperlich sehr beanspruchenden Job ausüben. Ergotherapeuten, Pflasterer und Reinigungskräfte müssen ebenfalls körperlich schwer arbeiten und werden daher mit dem höchsten Risiko bewertet.

Wann und für wen ist die Berufsunfähigkeitsversicherung besonders wichtig?

Diese Frage kann ganz leicht beantwortet werden: für jeden. Sie sollten sich nicht von der Berufsgruppe abschrecken lassen, in die Sie von den Versicherern eingestuft werden. Grundsätzlich kann jeder von der Berufsunfähigkeit betroffen sein, in jedem Beruf. Es gibt inzwischen viele Berufsunfähigkeitsversicherungen mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis.

Unser Tipp:

Wie eingangs erwähnt arbeiten die Versicherer mit unterschiedlichen Berufseinstufungen. Daher kommt es allein nur durch die Risikoeinstufung des Berufs zu unterschiedlichen Kosten. Bei einem Vergleich der Konditionen für die Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie unbedingt Ihr berufsspezifisches Sparpotenzial prüfen. Es kann sein, dass Sie bei einer anderen Versicherung den identischen Versicherungsschutz genießen, aufgrund der anderen Risikoeinstufung aber weniger zu zahlen haben.