Experten empfehlen: Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst früh abschließen!
Von Berufsunfähigkeit kann jeder betroffen sein: Es genügen ein Unfall oder eine schwere Erkrankung, die auch ein psychisches Leiden sein kann, um dauerhaft nicht mehr arbeiten zu können. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können wir für diesen Fall vorsorgen. Experten empfehlen, die BU Versicherung frühzeitig abzuschließen. Das lohnt sich, weil dann die Konditionen für die BU deutlich günstiger werden.
Gibt es Alternativen zur BU?
Die BU-Versicherung, die etwa der Hälfte aller Fälle bei einer psychischen Erkrankung mit nachfolgender Arbeitsunfähigkeit leistet, gilt als alternativlos. Dennoch denken Berufsanfänger wenig darüber nach, weil sie von den häufigen Krankheiten, die zur Berufsunfähigkeit führen, seltener betroffen sind.
Zudem glauben sie der Werbung mancher Versicherer, die behaupten, es gäbe doch Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit ist vorrangig die Unfallversicherung gemeint. Ein Unfall wäre auch dasjenige Ereignis, das bei einem jungen Menschen am ehesten zur Berufsunfähigkeit führen könnte. Sie zahlt jedoch nur dann, wenn nach dem Unfall Invalidität eintritt. Berufsunfähig kann man aber auch ohne Invalidität sein. Die obligatorische Krankenversicherung, über die jede in Deutschland gemeldete Person verfügt, schützt erst recht nicht vor den finanziellen Folgen der Berufsunfähigkeit. Daher sollten auch junge Menschen dringend über die BU nachdenken.
Hausratsversicherung, Haftpflicht, Krankenversicherung – und noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Es stimmt, wir sind schon relativ umfassend versichert. Jeder Mensch in Deutschland hat eine Krankenversicherung, fast jeder eine Hausratversicherung, viele Haushalte auch eine private Haftpflicht (zusätzlich zur obligatorischen Haftpflicht für das Auto). Daher fragen sich viele Person, ob sie nun wirklich noch zusätzlich eine BU-Versicherung abschließen sollen.
Doch es gilt eine einfache Faustregel: Jede Versicherung ist sinnvoll, wenn sie dazu geeignet ist, uns vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Da die meisten Menschen ihr Geld in einem Beruf verdienen, gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung zwangsläufig dazu. Die Krankenversicherung, die Haftpflicht und die Hausratsversicherung schützen zudem vor gänzlich anderen Schadensereignissen. Sie können daher nicht als Begründung dafür dienen, sich vor einem weiteren Versicherungsschutz wie dem durch die BU zu „drücken“.
BU-Versicherung vs. Erwerbsminderungsrente
Gesetzlich Versicherten steht immer noch eine Erwerbsminderungsrente zu, allerdings mit sehr eingeschränkten Leistungen, welche im Rahmen der Rentenreform des Jahres 2000 festgelegt wurden. So entfällt die Anerkennung der Erwerbsminderung, wenn Betroffene noch sechs Stunden täglich irgendeine Arbeit verrichten können. Dabei ist für Versicherungsnehmer mit Geburtsdatum ab 02.01.1961 die Verweisung auf jedwede Tätigkeit möglich, auch wenn diese einen krassen sozialen Abstieg bedeutet (Arzt arbeitet jetzt als Pförtner).
Die damalige Rentenreform bedeutete, dass der Staat die Berufsunfähigkeit ab sofort als eher privates Risiko betrachtete und daher zur Auffassung gelangte, dass sich jedermann selbst mit einer privaten BU-Versicherung vor diesem Risiko schützen sollte. Die Leistungen der Erwerbsminderungsrente bei tatsächlich anerkannter Erwerbsminderung, also ohne die Fähigkeit, noch sechs Stunden täglich zu arbeiten, hat jüngst die Stiftung Warentest durchgerechnet: So erhielte ein 29-jähriger Versicherungsnehmer, der seit fünf Jahren Rentenbeiträge zahlt, nur noch rund 620 Euro Monatsrente. Das genügt zum Leben nicht.
Diese Information erhalten Versicherungsnehmer übrigens automatisch mit ihrer alljährlich zugeschickten Renteninformation (ab dem 27. Lebensjahr). Die BU-Versicherung hingegen verzichtet auf die sogenannte abstrakte Verweisung auf einen anderen Beruf und kann je nach abgeschlossener Police sehr hoch ausfallen. Die durchschnittlichen Leistungen liegen derzeit bei 80 % des letzten Nettoeinkommens.