Nur jede fünfte Berufsunfähigkeitsversicherung kann einen ausreichenden Schutz bieten
Aktuell hat ein Zusammenschluss von Versicherungsmaklern einen Test bei Berufsunfähigkeitsversicherungen durchgeführt, der in der Branche und auch bei den Versicherten für reichlich Aufsehen sorgt. Demnach bietet nur jeder fünfte Vertrag, der abgeschlossen wird, tatsächlich den anvisierten Schutz.
Negative Ergebnisse bei 80 Prozent der BU-Versicherungen
In der Analyse der Versicherungsmakler, die sich schon seit vielen Jahren auf die Vermittlung von BU-Versicherungen spezialisiert haben, heißt es, dass Neuverträge, die bis zum Sommer 2012 abgeschlossen wurden, oft negative Ergebnisse bringen. 84 von 100 abgeschlossenen Verträgen brachten demnach nicht den gewünschten Schutz. Erst bei nach dem Sommer 2012 abgeschlossenen Verträgen zeigte sich eine leichte Verbesserung. Trotzdem halten 80 von 100 Verträgen nicht das, was sie versprechen.
Die BU-Experten begründen diesen negativen Wert damit, dass die BU-Versicherung zu den besonders komplexen Versicherungen gehört. Nicht einmal Versicherungsmakler durchschauen das komplizierte System zu 100 Prozent und können daher auch keine für den Kunden optimale Beratung bieten.
Für die Analyse haben die Experten 65 bis 100 Fragen im Bezug auf das Bedingungswerk gestellt und ausgewertet. Diese Fragen unterscheiden sich je nach Zielgruppe und befassen sich unter anderem mit den Berufsgruppen, dem Endalter, den Ausschlussklauseln und der vereinbarten Rentenhöhe.
Wo liegen die klassischen Probleme bei der BU-Absicherung?
Klassische Probleme beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind dabei Verletzungen der vorvertraglichen Anzeigepflicht. In vielen Fällen deckten die Versicherungsexperten zudem auf, dass die vereinbarte Rentenhöhe eindeutig zu niedrig bemessen war. Außerdem sind die Laufzeiten oft zu kurz angesetzt, das heißt, dass viele Versicherte den BU-Schutz für zehn oder 20 Jahre abschließen, obwohl sie erst in 30 oder 40 Jahren in Rente gehen können. Die BU-Rente wird dann nur bis zum Ende der Laufzeit gezahlt, doch dieses liegt lange vor dem regulären Eintritt ins Rentenalter. Es entsteht somit eine mehrjährige Versorgungslücke.
Außerdem gibt es zahlreiche Ausschlussklauseln, die dafür sorgen, dass die Versicherung in vielen Fällen überhaupt nicht leisten muss. Nach der Analyse kamen nur 20 Prozent der Versicherten zu dem Schluss, ihren BU-Schutz unverändert beibehalten zu wollen. 80 Prozent wollen den Schutz verändern.