Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt
Sowohl die Verbraucherzentralen als auch die Versicherungsgesellschaften sind der Meinung, dass sich jeder gegen die Folgen einer möglichen Berufsunfähigkeit versichern sollte. Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird sogar als wichtiger als eine Altersvorsorge eingestuft. Warum jedoch nur jeder fünfte Deutsche eine solche Police abgeschlossen hat, hat seine Gründe. Zum einen sind die Policen kompliziert, oft hört man von Fällen, in denen die Versicherungen nicht zahlen. Darüber hinaus ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit hohen Beiträgen belastet.
Tatsächlich ist es auch laut dem Bund der Versicherten so, dass die Versicherungsgesellschaften nach Gründen suchen, keine Rente an den Versicherten zahlen zu müssen. Denn bis zum Renteneintritt von 67 Jahren vergeht häufig noch einige Zeit, die der Versicherung teuer zu stehen kommen kann. Wichtig ist es daher zum einen, bei den Fragen nach dem Gesundheitszustand absolut ehrlich zu antworten. Kein noch so kleines Zipperlein sollte verschwiegen werden. Denn wird etwas verschwiegen, kann das dazu führen, dass die Versicherung eine Leistung ausschließt.
Manchmal wird gar die Berufsunfähigkeit an sich infrage gestellt. Daher sollte eine Krankengeschichte stets möglichst lückenlos nachgewiesen werden können. Denn berufsunfähig ist nur, wer mindestens 50 % des Berufs nicht mehr ausüben kann. Da wird natürlich auch um Kleinigkeiten gestritten. Häufig folgt Gutachten auf Gutachten, bis ein Gericht über den Sachverhalt entscheidet. Da können Jahre ins Land gehen, bis es zu einem Entscheid kommt.
Thorsten Rudnik, Vorstand des BDV, erklärt, dass gerade bei der Berufsunfähigkeitsversicherung das Kleingedruckte eminent wichtig ist. Hier wird beispielsweise gern der sogenannte abstrakte Verweisung versteckt. Dabei geht es darum, dass die Versicherung auf die Ausübung eines anderen Berufs verweisen kann.
Die Höhe der Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung ist davon abhängig, wie hoch die Rente im Fall der Berufsunfähigkeit ausfallen soll. Laut Experten sollten 70 bis 80 % des Nettogehalts abgesichert sein, die Rentenleistung aber auf keinen Fall 1000 Euro unterschreiten. Weitere Einflussfaktoren für die Beitragshöhe sind das Alter zum Vertragsabschluss, der Beruf sowie die Vorerkrankungen.
Quelle: http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/unerlaessliche-versicherung–42261713.html