
Wenn die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zahlen will – Ihre Rechte nach dem OLG-Hamm-Urteil vom 04.04.2025
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist eine wichtige Absicherung, die bei einer dauerhaften Berufsunfähigkeit finanzielle Sicherheit bieten soll. Doch was tun, wenn die Versicherung im Ernstfall die Zahlung verweigert? Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm hat am 4. April 2025 mit einem wegweisenden Urteil für klare Verhältnisse gesorgt. Versicherte haben mehr Rechte, als viele denken – und können sich gegen unrechtmäßige Ablehnungen erfolgreich wehren.
Warum zahlen BU-Versicherungen nicht immer?
Immer wieder berichten Versicherte, dass ihre BU-Rente trotz anerkannter Berufsunfähigkeit nicht oder nur teilweise gezahlt wird. Gründe dafür sind oft:
– Zweifel an der medizinischen Feststellung der Berufsunfähigkeit
– Anspruch auf andere Versicherungsleistungen (z. B. Erwerbsminderungsrente)
– Komplexe Vertragsklauseln, die Leistungsausschlüsse enthalten
Diese Ablehnungen führen bei Betroffenen zu großer Verunsicherung und finanziellen Problemen. Das OLG Hamm stärkt nun die Rechte der Versicherten und setzt klare Grenzen für die Versicherer.
➡ Mehr zum Thema: Wichtige Leistungen bei der BU-Versicherung
Das Urteil des OLG Hamm – mehr Schutz für Versicherte
Das Urteil vom 04.04.2025 hebt hervor, dass Versicherer nicht willkürlich oder ohne ausreichende Begründung Leistungen verweigern dürfen. Besonders wichtig:
– Versicherungen müssen medizinisch fundierte Gutachten anerkennen
– Es darf keine unbegründete Verzögerung bei der Leistungsprüfung geben
– Vertragsklauseln dürfen nicht unangemessen zu Lasten der Versicherten ausgelegt werden
Dieses Urteil stärkt die Position von Betroffenen erheblich und sorgt für mehr Transparenz im Leistungsprozess.
Was können Versicherte tun, wenn die BU nicht zahlt?
1. Schriftliche Begründung einfordern: Versicherte sollten immer eine ausführliche Begründung für die Ablehnung verlangen. Diese dient als Grundlage für weitere Schritte.
2. Zweitmeinung einholen: Ein unabhängiges medizinisches Gutachten kann helfen, den Anspruch zu untermauern.
3. Rechtliche Beratung nutzen: Fachanwält:innen für Versicherungsrecht können beim Widerspruch oder Klageverfahren unterstützen.
4. OLG-Hamm-Urteil als Argument einsetzen: Das Urteil bietet eine wichtige Rechtsgrundlage, um gegen unfaire Entscheidungen vorzugehen.
➡ Hilfreiche Tipps zur Rechtsberatung: Die Grundlagen einer BU-Versicherung
Wie Vermittler:innen und Versicherte von Klarheit profitieren
Für Vermittler:innen ist das Urteil eine Chance, Kund:innen besser zu informieren und Vertrauen aufzubauen. Bei Jahresberatungen sollte das Thema Leistungsansprüche und Rechte bei Ablehnung immer besprochen werden. Das fördert die Kund:innenbindung und beugt Missverständnissen vor.
Für Versicherte bedeutet mehr Rechtssicherheit auch weniger Angst vor Leistungsausfällen – und das gibt Sicherheit in unsicheren Zeiten.
Fazit: Ihre Rechte sind stärker als viele glauben
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine essenzielle Absicherung – und mit dem Urteil des OLG Hamm vom 04.04.2025 wird klar: Versicherte müssen sich bei unrechtmäßigen Leistungsablehnungen nicht einfach abwimmeln lassen. Eine rechtzeitige und fundierte Reaktion kann die Zahlung sichern und den Schutz im Ernstfall gewährleisten.
➡ Tipp: Prüfen Sie regelmäßig Ihre BU-Police und lassen Sie sich bei Unklarheiten von Expert:innen beraten.
➡ Jetzt informieren: Berufsunfähigkeitsversicherung vergleichen