
BU-Leistungspraxis 2025: So entscheiden Versicherer im Ernstfall
Eine aktuelle Untersuchung des Analysehauses Franke und Bornberg zeigt, wie Versicherer im Ernstfall tatsächlich leisten.
Die Studie basiert auf Daten von 16 Gesellschaften und beleuchtet die Leistungsentscheidungen des Jahres 2023.
Besonders interessant: Versicherte unter 35 Jahren sind überdurchschnittlich häufig von Ablehnungen betroffen – oft aus vermeidbaren Gründen.
Rund 80 % der BU-Anträge führen zur Leistung
Laut der Studie wurden im Jahr 2023 etwa vier von fünf Anträgen auf Berufsunfähigkeitsrente bewilligt.
Die durchschnittliche Bearbeitungszeit betrug dabei rund sechs Monate.
Ein häufiger Grund für Ablehnungen sind sogenannte vorvertragliche Anzeigepflichtverletzungen (VVA) – also falsche oder fehlende Angaben bei Antragstellung.
Diese betreffen besonders oft junge Versicherte unter 35.
➡ Mehr zum Thema: Berufsunfähigkeitsversicherung – Leistungen, Bedingungen & Vergleich
Psychische Erkrankungen häufigste Ursache
Die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit waren psychische Erkrankungen (29 %), gefolgt von Rücken- und Bewegungsapparat-Erkrankungen (19,4 %) sowie Krebs (17,8 %).
Erfreulich: Bei einer Krebsdiagnose erhielten 95 % der Antragsteller eine Leistung – ein Hinweis auf die hohe Anerkennungsquote bei klarer medizinischer Dokumentation.
Oft keine Ablehnung – sondern Rückzug des Antrags
Ein überraschendes Studienergebnis: Mehr als die Hälfte der „Nicht-Leistungsfälle“ ist nicht auf Ablehnungen der Versicherer zurückzuführen, sondern darauf, dass Versicherte ihre Anträge selbst zurückziehen oder nicht vollständig einreichen.
Häufiger Hintergrund: Betroffene verwechseln eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit mit dauerhafter Berufsunfähigkeit – und stellen daher vorschnell einen Antrag.
➡ Tipp: Unterschied zwischen Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit – das sollten Sie wissen
Fazit: Frühzeitige Beratung schützt vor Fehlern
Die BU-Leistungspraxisstudie 2025 zeigt: Wer korrekt und vollständig beantragt, hat gute Chancen auf eine Leistung.
Gerade junge Menschen sollten sich beim Abschluss und im Leistungsfall professionell begleiten lassen, um formale Fehler zu vermeiden.
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