
Berufsunfähigkeitsversicherung jenseits des 40. Lebensjahres abschließen – worauf zu achten ist
Junge Menschen machen sich nur wenige Gedanken über eine mögliche Berufsunfähigkeit. Sie befinden sich in ihrer Ausbildung oder stehen vor dem Abschluss ihres Studiums und gehen die ersten Schritte im Berufsleben. Der Traum vom Aufstieg auf der Karriereleiter dominiert. Ebenso erwägen junge Arbeitskräfte gelegentlich den Schritt in die Selbstständigkeit. Große Pläne möchten sie verwirklichen, und der Gedanke an schwere Krankheit oder gar Behinderung stört da nur.
Für Makler ergeben sich Herausforderungen, wenn Personen ab 40 Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen wollen. Während junge Arbeitskräfte die guten Risiken darstellen, den Abschluss einer BU-Versicherung jedoch scheuen, stellen viele Menschen in ihren Vierzigern fest, dass eine Absicherung sinnvoll ist. Wie gehen Makler vor, wenn Arbeitskräfte jenseits des 40. Lebensjahres eine BU-Versicherung abschließen möchten? Und andererseits: Welche Rückschlüsse lassen sich für Versicherungsnehmer aus dem Vorgehen der Makler ziehen?
Mehr Arbeitskräfte in ihren Vierzigern wollen eine BU-Versicherung abschließen
Makler horchen auf, wenn Menschen in der zweiten Hälfte ihres Berufslebens beschließen, sich gegen Berufsunfähigkeit abzusichern. Die potenziellen Versicherungsnehmer gehen langsam auf die Rente zu und stellen nun fest, dass sie ihre Arbeitskraft versichern müssen. Kein Makler kann eine verlässliche Einschätzung darüber treffen, ob sich eine schwere Erkrankung bei ihren Klienten abzeichnet, doch der Argwohn bleibt. Erfahrene Versicherungsmakler wissen, dass sich Krankheiten, die regelmäßig zur Berufsunfähigkeit führen, über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln. Dies trifft vor allem auf psychiatrische Erkrankungen zu, die inzwischen den zweithäufigsten Grund für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben darstellen.
Versicherungsgeber versuchen, gute von schlechten Risiken zu trennen
Die meisten Unternehmen sichern alle Menschen gegen Berufsunfähigkeit ab, die nicht älter als 55 Jahre sind. Bei monatlichen Leistungen ab 2.000 Euro im Falle der Berufsunfähigkeit verlangen die meisten Versicherungsgeber inzwischen eine umfassende ärztliche Diagnostik. Einige Erkrankungen wie Diabetes oder deutliche Beeinträchtigungen des Muskel-Skelett-Systems lassen sich zwar erkennen, dennoch bleiben für die Versicherer Restrisiken bestehen.
Gewichtig ist nicht der Einzelfall, sondern die Masse an schlechten Risiken, die für die Versicherer zu einer finanziellen Belastung wird. Zur Klarstellung: Es geht nicht um bewusste Falschangaben, die ein Versicherungsnehmer bei Abschluss der Police macht. Ein solches Verhalten stellt, sofern es nachweisbar ist, einen Grund zur Versagung der Leistungen dar. Problematisch gestalten sich hingegen solche Fälle, bei denen keine klinisch relevante Diagnose festzustellen ist, jedoch davon auszugehen ist, dass der potenzielle Versicherungsnehmer spürt, dass „etwas nicht stimmt“. Wer jenseits des 40. Lebensjahres eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, sollte sich deshalb auf kritische Nachfragen einstellen.
Warum Versicherungsnehmer anonyme Voranfragen stellen sollten
Wer plant, in der zweiten Hälfte seines Berufslebens eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, sollte eine anonyme Voranfrage stellen und dabei ungeschönte Angaben zu seinem Gesundheitszustand machen. Durch diese Anfrage finden Versicherungsnehmer heraus, welche Versicherer bereit sind, ihr spezifisches Risikoprofil abzusichern, ohne dass sie Gefahr laufen, in einer Datenbank für schlechte Risiken gespeichert zu werden.
Versicherungsnehmer finden so den Tarif, der den besten Kompromiss aus fälligen Beiträgen und der Absicherung des persönlichen Risikoprofils darstellt.